Franko-belgische Comics

Ausgesuchte Titel bei Bocola

Franz (Drappier)
Einer der produktivsten Zeichner in "Tintin"

Der Zeichner unserer Titel "Gefährten des Glücks" und "HannaH" war in den 80er und 90er Jahren einer der vielbeschäftigsten Zeichner Frankreichs. Hierzulande dürfte er vor allem für seine Arbeit an den Serien "Jugurtha", "Lester Cockney" und "Thomas Noland" vielen Comic-Freunden bekannt sein.

Mehr über Franz erfahren

Franz DrappierEiner der produktivsten Zeichner in "Tintin"

Geboren: 11. Juni 1948 in Charleroi, Belgien
Gestorben: 8. Januar 2003 in Paris, Frankreich

Bereits früh wurde Franz Drappier, bekannter allein unter seinem Vornamen, durch seinen Großvater mit Comics in Berührung gebracht. Seine ersten Zeichnungen verkaufte er an das Journal de Charleroi, bevor es ihn an die Saint-Luc in Mons, Belgien, verschlug, wo er Kunst studierte.

Nach seinem Abschluss dort arbeitete er für das berühmte Magazin Tintin, wo er gemeinsam mit dem Autor Vicq die humorvolle Serie Korrigan übernahm. 1972 erschuf er in Le Soir Jeunesse Les Aventures de Christopher mit Yves Duval, der die Geschichte dazu schrieb. Im gleichen Jahr schloss sich Franz dem Studio von Henri Desclez an, wo er die Zeichnungen für sieben Episoden von Commissaire San-Antonio übernahm.

Ab 1975 erschien sein Name regelmäßig in Tintin. Als unglaublich produktiver Zeichner und Szenarist überrascht es nicht, dass seine Veröffentlichungen unglaublich zahlreich sind: Von Hermann übernahm er die Serie Jugurtha und begann mit einer eigenen Serie namens Hypérion (1979) in Zusammenarbeit mit André-Paul Duchâteau und Lester Cockney (1980), für den er die gesamte Arbeit selbst erledigte. Darauf folgten Thomas Noland (1982), Poupée d’Ivoire (1988), HannaH (1991), Irish Melody (1994) und Shamrock Song (1996), die die Jugend seines Helden Lester Cockney beschrieben, und zahlreiche weitere.

Kurz vor seinem Tod erschienen ebenfalls noch neue Comics, wie Gefährten des Glücks (Compagnons de fortune; 2001-2002) und Akarad (2003), für das er das Szenario entwarf, während François Plisson die Zeichnungen übernahm.

Joann Sfar
Der Erneuerer

Obwohl Sfar über 100 Alben und Bücher veröffentlicht hat, ist er vor allem durch das später verfilmte Album "Die Katze des Rabbiners" zu größerer Bekanntheit gelangt. 2004 erhielt er für dafür den Max-und-Moritz-Preis als „Bester Szenarist“ beim Internationalen Comic-Salon Erlangen. Nur zwei Jahre später gesellte sich dafür der Eisner-Preis für die beste amerikanische Ausgabe eines internationalen Werkes dazu.

Mehr über Joann Sfar erfahren

Joann SfarDer Erneuerer

Geboren: 28. August 1971 in Nizza

Joann Sfar begann schon früh mit dem Zeichnen von eigenen Geschichten, da er von den Erzählungen und Mythen seiner jüdischen Eltern beeinflusst wurde. Später studierte er erst Philosophie an der Universität in Nizza, die er mit einem Magisterabschluss in der Tasche verließ, bevor er an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris Kunst studierte. Gemeinsam mit anderen Comiczeichnern wie Tronchet und Emmanuel Guibert arbeitet er in einem Atelier.

1996 erschien sein erstes Album, inzwischen zeichnet und schreibt er für fast alle größeren französischen Verlage eigene Reihen. Er hat sich, wie Lewis Trondheim, mit dem er die bekannte Serie Donjon aus der Taufe hob, den Ruf erarbeitet, den französischen Comic zu erneuern. Besonderes Highlight für Fans: Man kann seine Figuren auch außerhalb der ihnen eigenen Reihen in den Alben anderer Serien wiederfinden.

Größere Bekanntheit erlangte er mit Die Katze des Rabbiners (2001), die 2011 auch verfilmt wurde und worin er das Judentum in Maghreb thematisiert. Für ihn, der sich selbst als nichtreligiös bezeichnet, ist das Judentum in erster Linie Kultur und nicht Religion.

1998 erhielt er den Prix René Goscinny für das Album Die Tochter des Professors (La Fille du professeur), und 2002 wurde er, ebenfalls in Angoulême, für sein Lebenswerk mit dem Grand Prix de la Ville d’Angoulême ausgezeichnet. 2004 erhielt er für Die Katze des Rabbiners den Max-und-Moritz-Preis als „Bester Szenarist“ beim Internationalen Comic-Salon Erlangen. Nur zwei Jahre später gesellte sich dafür der Eisner-Preis für die beste amerikanische Ausgabe eines internationalen Werkes dazu.

Die Vielzahl an Arbeiten, die bereits im französischsprachigen Raum veröffentlicht wurden, umfasst über 100 Alben und Bücher, wobei er sich nicht nur auf ein Genre konzentriert, sondern von Fantastik, Abenteuern, Folklore, Science-Fiction, Autobiografie und Heroic Fantasy bis hin zu Kinderbüchern alles abdeckt. Neben seiner Tätigkeit als Zeichner arbeitet er auch als Regisseur und Drehbuchautor. 2010 wurde sein Film Gainsbourg – Der Mann, der die Frauen liebte, der das Leben von Serge Gainsbourgs beleuchtete, für acht Césars nominiert und gewann in drei Kategorien. Die bereits erwähnte Umsetzung von Die Katze des Rabbiners 2011 verfilmte er mit Antoine Delesvaux in mehreren Teilen als animierten Spielfilm. Auch hierfür erhielt er einen César und zusätzlich den Preis für den besten Langfilm des Festival d’Animation Annecy.

<