Der vielleicht am meisten unterbewertete Western-Strip

Cisco Kid - Die Gesamtausgabe

CISCO KID wurde von Ron Reed geschrieben und vom bekannten Comiczeichner José Luis Salinas (1908-1985) gezeichnet. Der für seine erstaunlich detaillierte und realistische Westernhandlung bekannte Comic erschien vom 15. Januar 1951 bis zum 10. August 1968. Die Figur des Cisco Kid wurde von O. Henry geschaffen.

Salinas ging nach einigen Erfolgen in seinem Heimatland Argentinien in die Vereinigten Staaten, wo er für King Features arbeitete. Dort bekam er die Chance, Cisco Kid zu illustrieren, einen angeblich auf einer Geschichte von O. Henry beruhenden Comic, der allerdings nur wenig mit dem Original gemein hatte (und eher einem – allerdings unmaskierten Lone Ranger mit einem mexikanischen statt einem indianischen Freund ähnelte). Bei King Features war man vom Ergebnis mit Sicherheit positiv überrascht, auch wenn man Salinas fragte, ob er seine Hauptfigur nicht ein bisschen „männlicher“ zeichnen könnte. Salinas fügte dem Gesicht seiner Hauptfigur hier und dort ein paar Pinselstriche hinzu, und schon war jedermann zufrieden. Obwohl der Comic beinahe achtzehn Jahre lief, hatte er nie den Erfolg, den er hätte haben sollen. Vielleicht, weil die Leser nicht länger an Abenteuer-Comics interessiert waren oder im Fernsehen viele andere Westernserien gezeigt wurden. Auf jeden Fall erschien Cisco Kid nur als Tagesstrip und schaffte es nie bis zu den Sonntagsseiten, was schade ist, denn wenn ein Comic es mit Fosters Prinz Eisenherz hätte aufnehmen können, dann wäre es Salinas’ Cisco Kid gewesen.

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José Luis SalinasDer Autodidakt

Geboren: 11. Februar 1908 in Buenos Aires, Argentinien
Gestorben: 10. Januar 1985 in Buenos Aires, Argentinien

Ab 1929 arbeitete José Luis Salinas in der Werbung und begann in einer der größten Agenturen Argentiniens. Das Zeichnen brachte er sich selbst bei, und seine frühen Werke erschienen in den Zeitungen El Tony und Paginas de Columba. Sieben Jahre später erschien seine erste erfolgreiche Comicserie Hernán el Corsario. Danach folgten schon bald Capitàn Tormenta, La Costa de Marfil, Miguel Strogoff, Los Tres Mosqueteros und weitere. Für El Hogar zeichnete Salinas einige Comicadaptionen von bekannten literarischen Werken.

1949 zog er in die Vereinigten Staaten und arbeitete für King Features. Dort illustrierte er O. Henrys Cisco Kid von 1951 bis 1968. Danach konzentrierte er sich vor allem auf das Malen und Illustrationen, bis er 1971 mit Gunner (Dick el Artillero) von Alfredo Grassi in den Comicbereich zurückkehrte. 1984 wurde er zum Ehrenbürger von Buenos Aires ernannt.

Die Bände 3 bis 8 werden wegen weniger guter Vorlagen später veröffentlicht. Deswegen sind Band 9 und 10 vorgezogen worden. Da es sich bei Cisco Kid immer um eigenständige, abgeschlossene Geschichten handelt, ist das aber kein Problem.